Das Wort Prosciutto wird umgangssprachlich für verschiedene Rohschinkenarten verwendet: Parmaschinken, San-Daniele-Schinken, Serrano-Schinken (stammt aus Spanien), Pršut-Schinken (kroatisches Erzeugnis). Hier stellen wir die beiden italienischen Schinkenarten vor.
Prosciutto di San Daniele
Der San-Daniele-Schinken ist ein luftgetrockneter Schinken aus Italien. Seine Farbe ist eine Mischung aus rosa und braun, er hat eine schmale weiße Fettschicht. Seinen Namen hat er aus seinem Herkunftsort San Daniele.
Prosciutto di San Daniele ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung. Das Consorzio del Prosciutto di San Daniele überwacht, dass die Herstellungsvorschriften bei der Schinkenerzeugung eingehalten werden. Die Schweine, welche das Fleisch für den Schinken geben, dürfen nur im festgelegten Gebiet aufgezogen werden. Die Keulen der Schweine sind mindestens 11 Kilogramm schwer und werden von überflüssiger Schwarte und vom Fett befreit, anschließend werden sie mit Meersalz eingerieben, welches nach sieben Tagen wieder entfernt wird. Nach einer Ruhephase von 3 Monaten werden die Keulen mit einem Gemisch aus Salz, Pfeffer, Schmalz und Mehl bestrichen und müssen dann für mindestens acht Monate reifen. Die Herstellung eines solchen Prosciuttoschinkens dauert ein Jahr. Wenn alle Herstellungs- und Qualitätsrichtlinien eingehalten und ordnungsgemäß ausgeführt wurden, erhält der Schinken ein Brandzeichen und ein Siegel mit Datum vom Consorzio.
Prosciutto di Parma
Der Prosciutto di Parma unterliegt auch einem eigenen Konsortium, nämlich dem Consorzio del Prosciutto di Parma. Er hat gleich strenge Herstellungsrichtlinien, somit wird sicher gestellt, dass der Parmaschinken erstklassige Qualität hat. Dieser Rohschinken darf nur in Parma hergestellt werden, die Schweine dürfen nur in Parma aufgezogen werden. Die Schweine werden nur mit Gerste, Hafer und Molke, welche bei der Erzeugung von Parmesan übrig bleibt, gefüttert. Der Parmaschinken hat eine Reifezeit von zehn bis zwölf Monaten.
Beide Sorten des Prosciuttos sind Erzeugnisse von höchster Qualität und stammen aus Italien. Geschmacklich sind sie unterschiedlich, jedoch beide hervorragend. Wichtig ist, dass der Rohschinken hauchdünn aufgeschnitten wird, jedes Blatt zergeht fast auf der Zunge.
Prosciutto und Parmesan ist eine gute Kombination
Besonders bekannt ist wohl die Pizza mit Tomatensauce und dem rohen Belag aus Rucola, Prosciutto und Parmesan. Der Parma-/San-Daniele-Schinken passt aber auch gut zur Brotzeit mit Parmigiano-Reggiano, Antipasti und anderen Leckereien. In Pasta Gerichten und anderen Speisen kann man beide Zutaten gut miteinander verwenden, da die italienischen Spezialitäten wunderbar harmonieren. Auch in den Risottobällchen kommt der Prosciuttoschinken gemeinsam mit dem Parmesan zum Einsatz. Besonders lecker sind auch Bruschetta Brötchen mit Pesto, Mozzarella und Prosciutto.